Der Pharmariese Bayer hat in den USA einen bedeutenden rechtlichen Durchbruch im Zusammenhang mit der Übernahme von Monsanto erzielt.
Das Berufungsgericht in Washington hat ein erstinstanzliches Urteil aufgehoben, das Bayer zur Zahlung eines Schadensersatzes von 185 Millionen Dollar verurteilt hatte. Der Fall betrifft chemische Kontaminationen mit polychlorierten Biphenylen (PCB) in einer Schule.
Entscheidung des Gerichts
Der Richter erklärte, die Vorinstanz habe die Gesetze des Bundesstaates Missouri nicht korrekt angewandt. Daher wird der Fall an das ursprüngliche Gericht zurückverwiesen. Möglicherweise plant der Anwalt der Kläger eine neue Verhandlung.
Auswirkungen auf Bayer
Die Nachricht über den juristischen Erfolg führte zu einer zeitweiligen Steigerung der Bayer-Aktie um 4,4 Prozent. Der Konzern hat erklärt, dass das Gesetz die Haftung einschränkt, wenn die Kontamination außerhalb der Lebensdauer eines Produkts auftritt. Dies ist relevant, da die Klagen noch Jahrzehnte nach der Einstellung der PCB-Produktion im Jahr 1977 eingereicht werden konnten.
Weitere Klagen
Das Unternehmen sieht sich etwa 200 ähnlichen Klagen der Schule gegenüber. In einigen Fällen haben Geschworene bereits mehr als 1,7 Milliarden Dollar Schadenersatz zugesprochen.
Hintergrund der PCB-Kontamination
PCBs wurden in Elektrogeräten, Dichtungsmassen und Farben verwendet und sind seit 1979 durch die US-Regierung verboten, da sie mit Krebserkrankungen in Verbindung gebracht wurden. Die Monsanto-Tochter Pharmacia, die PCB verkaufte, wurde 2021 für haftbar erklärt. Drei Lehrer behaupteten, durch PCB Hirnschäden erlitten zu haben.