Der russische Präsident Wladimir Putin hat im April eine Anordnung unterzeichnet, die die Unternehmen Bosch und Ariston in Russland unter die “temporäre Verwaltung” des Gazprom-Konzerns stellt. Dieser beunruhigende Schritt wird als Antwort auf die Sanktionen des Westens interpretiert.
Reaktion auf das Einfrieren von Vermögenswerten
Die westlichen Länder haben russische Vermögenswerte im Wert von etwa 300 Mrd. Dollar eingefroren. Diese Maßnahme wurde im Anschluss an den Angriff Russlands auf die Ukraine getroffen. Auch die USA sind aktiv geworden: Am 24. April hat Präsident Joe Biden ein Gesetz unterzeichnet, das es ermöglicht, in den USA befindliches russisches Kapital zur Unterstützung der Ukraine zu verwenden.
Uneinigkeit in Europa
Auch Europa überlegt, ein ähnliches Modell einzuführen, allerdings ist die Meinung hier geteilt. Es gibt erhebliche Vorbehalte und Uneinigkeit über das weitere Vorgehen. Interessanterweise sind die Unternehmen, die von der russischen Anordnung betroffen sind, deutsche und italienische Tochtergesellschaften. Dies wird als gezielter Warnschuss gesehen, da diese Länder in der EU eher zögerlich in Bezug auf Sanktionen sind.
Mehrere deutsche und italienische Unternehmen sind weiterhin in Russland tätig und könnten daher von dieser Aktion betroffen sein.
Die Suche nach einem neuen Geschäftsmodell
Gazprom, der russische Gaskonzern, hat durch die Umstellung der europäischen Energieversorgung seinen wichtigsten Markt verloren. Infolgedessen sucht Gazprom nun nach einem neuen Geschäftsmodell und erhält vorübergehend die Kontrolle über die betroffenen Unternehmen.
Die langfristigen Auswirkungen dieser Schritte bleiben abzuwarten. Es bleibt unklar, was diese Maßnahmen für die Zukunft der betroffenen Unternehmen und die Beziehungen zwischen Russland und dem Westen bedeuten.