Ein Notfallplan der Ampel-Koalition ist wegen des Haushaltsurteils aus Karlsruhe für dieses Jahr in Arbeit, welcher die Ausnahme der Schuldenbremse vorsieht.
Nachtragshaushalt und Ausnahme der Schuldenbremse
Ein Nachtragshaushalt wird von Finanzminister Christian Lindner angekündigt. Dies wird in Absprache mit Kanzler Olaf Scholz und Vizekanzler Robert Habeck durchgeführt. Der Plan besteht darin, dem Bundestag den Vorschlag zu machen, eine außergewöhnliche Notlage zu erklären.
Rechtliche Absicherung und Kredite
Die Notlageerklärung ermöglicht es, die Schuldenbremse auszusetzen, was erforderlich ist, um den Nachtragshaushalt zu sichern. Eine fehlende rechtliche Absicherung hätte 2023 zu einem Verfassungsbruch im Haushalt geführt.
Die Bundesregierung plant, Kredite in Höhe von rund 45 Milliarden Euro auf eine verfassungsrechtlich gesicherte Grundlage zu stellen. Dies betrifft nicht neue Schulden, sondern die bereits zur Krisenbewältigung abgeflossenen Mittel. Darüber hinaus sollen Gelder aus dem Wirtschaftsstabilisierungsfonds und dem Fonds für Flutopfer geschützt werden.
Planung und Umsetzung
Die Nachtragshaushaltsplanung soll den Bundesetat für das laufende Jahr auf verfassungsrechtlich sichere Füße stellen. Die ursprünglich geplanten Haushaltsbeschluss der Ampel-Fraktionen im Bundestag wurde storniert, und der Beschluss des Bundeshaushalts für das kommende Jahr ist noch offen.
Politische Debatte und Reformvorschläge
Es gibt eine Lücke von 60 Milliarden Euro im Sonderfonds für Klimaschutz und die Entwicklung einer CO2-neutralen Wirtschaft nach dem Karlsruher Urteil. Dies hat zu Meinungsverschiedenheiten in der Koalition über Kürzungen, Priorisierungen oder Streichungen geführt.
Reformvorschläge zur Schuldenbremse werden von Ökonomen, SPD und Grünen Politikern vorgebracht, darunter auch der Berliner Bürgermeister Kai Wegner. Der CDU-Parteichef Friedrich Merz verteidigt jedoch die Schuldenbremse.
Zukünftige Pläne der Ampel-Koalition
Trotz der finanziellen Herausforderungen plant die Ampel-Koalition, ihre Sozial-, Klima- und Wirtschaftspolitikpläne weiter umzusetzen. Fristverkürzungen und Sondersitzungen sind Optionen, um die Finanzprobleme zu bewältigen.