Die Deutsche Bahn (DB) erwartet 2023 eine Rekordzahl von 1,8 Milliarden Fahrgästen, trotz der Herausforderung, dass nur 64% der ICEs und ICs ihr Ziel mit weniger als sechs Minuten Verspätung erreichen.
Die Kundenloyalität wird teilweise durch das beliebte Deutschland-Ticket und das Fehlen von Alternativen gewährleistet. Im Vergleich zum Autoverkehr trägt die Bahn dazu bei, die Treibhausgasemissionen um 7,5 Millionen Tonnen zu reduzieren.
Operativer Verlust und Ausblick
Die DB hat 2023 einen operativen Verlust von 964 Millionen Euro verzeichnet, nach einem Gewinn von 1,2 Milliarden Euro im Vorjahr. Der Verlust ist teilweise auf die Vorfinanzierung von Infrastrukturmaßnahmen zurückzuführen. Dabei hat der Bund zugesagt, die vorfinanzierten Maßnahmen 2024 zu überweisen. Die Bahnstreiks belasten das Unternehmen zusätzlich mit Kosten von etwa 200 Millionen Euro.
Für 2024 hat sich die DB das Ziel gesetzt, dass 70% der Fernzüge pünktlich ankommen.
Performance der Geschäftsbereiche
Die größten Verluste verzeichnet die DB mit ihrer Güterverkehrssparte, DB Cargo, die fast eine halbe Milliarde Euro Verlust einfuhr. Dieser Bereich wird nur durch staatliche Hilfen am Leben gehalten. Infolgedessen hat die EU-Kommission ein Wettbewerbsverfahren eingeleitet.
Trotz der Verluste konnte eine Abteilung Gewinne erzielen: DB-Schenker verzeichnete einen Gewinn von 1,1 Milliarden Euro. Es gibt Pläne, DB-Schenker zu veräußern und den Erlös zur Schuldenbegleichung zu verwenden.
Vergütung und Infrastruktur
Im Jahr 2023 wurden den Bahnvorständen keine Boni gewährt und die Vergütung wurde auf 5,4 Millionen Euro halbiert. Zudem wurde das Bahnnetz um 50 Kilometer und die elektrifizierte Streckenlänge um 5 Kilometer reduziert. Die Anzahl der Weichen ging um 288 zurück.