Ende Februar 2022 wird die Ukraine von Russland angegriffen, was einen massiven Exodus von IT-Spezialisten, Software-Ingenieuren und Webdesignern auslöst. Dies hat einen tiefgreifenden Einfluss auf Yandex, ein russisches Technologieunternehmen, welches im Fokus dieser Abwanderung steht.
Die Rolle von Yandex
Yandex ist nicht nur ein führendes Technologieunternehmen in Russland, sondern hat auch eine Muttergesellschaft in den Niederlanden und war an der Technologiebörse Nasdaq erfolgreich gelistet. Infolge des aktuellen Konflikts ziehen Yandex-Mitarbeiter nach Georgien, in die Türkei oder in westeuropäische Länder und setzen dort ihre Arbeit für das Unternehmen fort.
Verkauf des russischen Geschäfts
Die zentrale Rolle des russischen Marktes im Geschäft von Yandex ist unbestreitbar. In der aktuellen Situation verkauft Yandex sein Russland-Geschäft an ein Konsortium russischer Investoren für 475 Milliarden Rubel, etwa 4,9 Milliarden Euro. Dieser Preis entspricht nicht dem tatsächlichen Wert von Yandex, sondern ist ein politischer Preis.
Es ist nicht unüblich, dass Unternehmen aus Ländern, die als “feindlich” eingestuft werden, Abwertungen bei Verkäufen ihrer russischen Beteiligungen hinnehmen müssen. Dennoch behält die niederländische Muttergesellschaft das Geld aus dem Verkauf und einige ausländische Start-ups vom Yandex-Gründer Wolosch.
Die Zukunft von Yandex
Trotz des Verkaufs bleibt der Markenname Yandex in Russland erhalten. Arkadi Wolosch, der Gründer von Yandex, der Russland bereits 2014 verlassen hat und nun in Tel Aviv, Israel, lebt, hat sich öffentlich gegen den Krieg mit der Ukraine ausgesprochen. Gleichwohl ist er von Sanktionen der EU betroffen.
Die Ereignisse rund um Yandex sind symptomatisch für die zunehmende Kluft zwischen Russland und dem Westen und symbolisieren den Niedergang der Technologienation Russland. Der Verlust von Yandex als wettbewerbsfähigem Technologieunternehmen und die Abwanderung vieler hochqualifizierter Mitarbeiter ins Ausland verdeutlichen dies.