Das amerikanische Pharmaunternehmen Eli Lilly investiert massiv in Deutschland. Mit einer Summe von 2,3 Milliarden Euro wird eine moderne Produktionseinrichtung in Alzey, Rheinland-Pfalz, errichtet. Besonders bemerkenswert: Eine staatliche Förderung steht nicht im Hintergrund dieser bedeutenden Einzelinvestition.
Produktion von Abnehmspritzen
Das Hauptaugenmerk der neuen Fabrik liegt auf der Produktion von Abnehmspritzen, die global stark nachgefragt werden. Die Hauptanbieter, Novo Nordisk und Eli Lilly, können den aktuellen Bedarf nicht mehr abdecken und sehen sich gezwungen, ihre Produktionskapazitäten auszubauen.
Gesundheitsproblem Übergewicht
Mehr als die Hälfte der deutschen Erwachsenen haben Übergewicht, fast ein Fünftel wird sogar als adipös klassifiziert. Die Therapiekosten müssen aktuell von den Patienten selbst getragen werden. Die FDP plädiert dafür, dass diese Kosten zukünftig auch von den gesetzlichen Krankenversicherungen gedeckt werden sollten.
Finanzielle Auswirkungen
Die Ausgaben könnten enorm sein, wenn alle von morbider Fettleibigkeit Betroffenen die Abnehmspritzen erhalten würden. Nach Berechnungen der AOK könnten diese Kosten fast 50 Milliarden Euro erreichen. Daraus resultiert, dass sich die Kosten für Medikamente, die bereits den zweitgrößten Ausgabenposten der gesetzlichen Krankenversicherung darstellen, nahezu verdoppeln könnten. Für diese Schätzung wurde angenommen, dass jeder Betroffene jährliche Therapiekosten von 4000 Euro erstattet bekommt.
Risiken und Zweifel
Befürchtungen bestehen, dass die Abnehmspritzen nur geringfügige medizinische Vorteile mit sich bringen und hauptsächlich den Umsatz der Pharmahersteller ankurbeln würden. Es wird auch in Frage gestellt, ob ein solches Produkt das deutsche Gesundheitssystem belasten könnte.