Die jüngsten Prognosen der Makrostrategen scheinen ein langweiliges Treffen der Europäischen Zentralbank (EZB) vorherzusagen.
Piet Haines Christiansen und Ulrich Kater teilen ihre Einschätzungen
Die Ansichten von Piet Haines Christiansen, Makrostratege der Danske Bank, und Ulrich Kater, Chefvolkswirt bei Deka, sind nahezu identisch. Beide Experten gehen davon aus, dass die EZB ihre Zinssätze voraussichtlich im Laufe des Jahres leicht senken wird.
Stabilität der Zinssätze
Die EZB hat beschlossen, die aktuellen Zinssätze aufrechtzuerhalten. Der Einlagensatz bleibt bei 4,0 Prozent, der Hauptrefinanzierungssatz ebenfalls bei 4,5 Prozent und die Spitzenrefinanzierungsfazilität bei 4,75 Prozent. Dies entspricht auch dem Standpunkt von Präsidentin Lagarde, die bisher keine Änderungen am Leitzins vorgenommen hat.
Keine übereilten Maßnahmen von der EZB
Die Kapitalmärkte haben bisher keinen erheblichen Druck ausgeübt, die EZB zu schnellen Lockerungen zu bewegen. Eine Zinssenkung wird jedoch für die Jahresmitte erwartet.
EZB-Präsidentin Christine Lagarde
Christine Lagarde, die Präsidentin der EZB, hat deutlich gemacht, dass Entscheidungen auf der Grundlage von Daten und nicht aufgrund eines bestimmten Datums getroffen werden. Dies deutet auf eine vorsichtige Haltung der EZB in Bezug auf Zinssenkungen hin, obwohl eine Verringerung im Frühjahr nicht vollständig ausgeschlossen ist.
Wirtschaftliche Trends in der Eurozone
Die Eurozone zeigt kurzfristig Anzeichen einer wirtschaftlichen Schwäche, könnte aber im Laufe des Jahres an Fahrt gewinnen. Die Inflationsrate wird voraussichtlich weiter sinken, was hauptsächlich auf steigende Energiekosten und Frachtraten zurückzuführen ist. Das größte Risiko für die Inflation besteht in den steigenden Energiekosten und Frachtraten aufgrund des Konflikts im Roten Meer, sowie in den ausbleibenden Rückgängen beim Lohnwachstum und den Gewinnmargen der Unternehmen.
Erwartungen der Märkte
Nach der Pressekonferenz gehen die Märkte davon aus, dass die EZB ihre Zinsen bis Juni um 50 Basispunkte senken wird.