Die Ungleichheit zwischen Männern und Frauen zeigt sich nicht nur im Gehalt, sondern auch in der Höhe der Abfindungen. Ein Thema, das mehr Aufmerksamkeit verdient.
Im Durchschnitt müssen Frauen feststellen, dass sie ein Drittel weniger Abfindung als Männer erhalten. Diese Abfindungslücke ist beinahe doppelt so hoch wie der Gehaltsunterschied von 18 Prozent, der sonst zwischen den Geschlechtern besteht. Konkret bedeutet das, dass Frauen eine durchschnittliche Abfindung von 6.300 Euro erhalten, während Männer auf durchschnittlich 9.100 Euro kommen.
Wie setzt sich die Abfindung zusammen?
Die Höhe der Abfindung basiert üblicherweise auf dem Bruttomonatsgehalt. Da dieses bei Frauen im Durchschnitt um 18 Prozent niedriger liegt als bei Männern, ergibt sich bereits hier eine Differenz. Aber auch weitere Faktoren spielen eine Rolle: individuelle Vertragsvereinbarungen, die Dauer der Betriebszugehörigkeit, die Gründe für die Kündigung und die Position im Unternehmen.
Es ist wichtig zu wissen, dass es keinen gesetzlichen Anspruch auf Abfindung gibt. Die Höhe der Abfindung wird oft nach einer Faustformel berechnet, die auf einem halben Monatsgehalt pro Dienstjahr basiert. Aber Vorsicht: Dies gilt nur für normale Beschäftigte. Führungskräfte können unter Umständen deutlich mehr erhalten.
Frauen in Führungspositionen und unterschiedliche Branchen
Ein weiteres Problem liegt darin, dass Frauen weniger häufig in Führungspositionen zu finden sind und häufiger in Berufen arbeiten, die schlechter bezahlt werden. Branchen mit niedrigeren Löhnen und hoher Personalfluktuation zahlen tendenziell auch niedrigere Abfindungen.
Hohe Abfindungen sind hingegen im Finanzsektor, in der Pharmaindustrie und in der IT-Branche zu finden. Aber genau in diesen Branchen sind Frauen unterrepräsentiert. Um das zu ändern, sollten Frauen sich gut auf Verhandlungen vorbereiten und das erste Angebot machen.
Diese Fakten verdeutlichen: Es gibt noch viel zu tun, um die Gleichstellung von Frauen und Männern auf dem Arbeitsmarkt zu erreichen.