Die deutsche Wirtschaftslandschaft ist geprägt von Insolvenzen quer durch alle Branchen. Von Naturkosmetik- über Luxuskaufhäuser bis hin zu Bäckereiketten – wir werfen einen detaillierten Blick auf die aktuelle Situation.
The Body Shop und KaDeWe: Insolvenzverfahren eingeleitet
The Body Shop, die bekannte Naturkosmetikkette, hat im November 2023 Insolvenz angemeldet und wurde von der Münchener Beteiligungsgesellschaft Aurelius übernommen. Betroffen sind mehr als 200 Filialen in Großbritannien und 66 in Deutschland. Ähnlich erging es der Luxuskaufhausgruppe KaDeWe, die trotz eines Umsatzes von ca. 800 Millionen Euro im Jahr 2023 ebenfalls Insolvenz anmelden musste und nun Teil des Signa-Imperiums von René Benko ist.
Bäckerei- und Modeketten in der Krise
Die nordostdeutsche Bäckereikette musste im Januar 2024 ein Insolvenzverfahren eröffnen und 160 Filialen schließen. Davon betroffen waren 900 Mitarbeiter. Ebenso meldete die Modekette Wormland Insolvenz an. Gegründet im Jahr 1935, konnte sie ihre Umsätze zwar steigern, kämpfte jedoch mit hohen Kosten und strebt nun eine Sanierung durch ein Schutzschirmverfahren an.
Insolvenzwellen bei Warenhauskonzernen
Galeria Karstadt Kaufhof, der bekannte Warenhauskonzern, ist erneut insolvent. Eine Sanierung und ein neuer Eigentümer werden angestrebt. Ähnlich sieht es bei der Firma J. Weck aus, die ebenfalls Insolvenz angemeldet hat und von dem Finanzinvestor Aurelius übernommen wurde. Hier sind 375 Mitarbeiter betroffen. Die Lebensmittel- und Warenhauskette Real ist ebenso insolvent mit 63 betroffenen Filialen und knapp 5000 Mitarbeitern.
Gigaset AG und Haba: Spielzeug- und Technikbranche betroffen
Auch in anderen Branchen wie Technik und Spielzeug sind Insolvenzen zu verzeichnen. So hat Gigaset AG, ein bekannter Anbieter von Kommunikationstechnologie, Insolvenz angemeldet mit dem Ziel einer nachhaltigen Restrukturierung. Ebenso ist der Spielzeughersteller Haba insolvent und plant eine Sanierung und Umstrukturierung des Unternehmens.
Insolvenzen im Modeversand und Schuhhandel
- Der Mode-Versandhändler Madeleine ist insolvent und befindet sich auf der Suche nach Investoren.
- Auch die Modekette Hallhuber ist insolvent und sucht nach einem Investor.
- Der Schuhhändler Reno hat Insolvenz angemeldet und 1000 Mitarbeiter sind davon betroffen.
- Peek & Cloppenburg, ein weiterer Modehändler, ist insolvent und 7000 Beschäftigte sind betroffen.
- Der Schuhhändler Görtz befindet sich in einem Schutzschirm-Insolvenzverfahren und hat bereits einen neuen privaten Investor gefunden.
Adler Modemärkte und Orsay: Geschlossen nach Insolvenz
Nach der Insolvenz hat der Modehändler Orsay seine Türen geschlossen und die Marke wird nur noch über externe Partner vertrieben. Ähnliches gilt für Adler Modemärkte. Nach der Insolvenz wurden 40 deutsche Filialen geschlossen und rund 500 Arbeitsplätze abgebaut. Ein neuer Investor betreibt heute rund 130 Adler-Märkte.