Der ehemalige VW-Chef, Martin Winterkorn, ist mitten in einem Investorenprozess gegen Volkswagen AG und bestreitet alle Vorwürfe der Kenntnis von Manipulationen bei Abgaswerten in Dieselfahrzeugen.
Seine Aussagen sorgen für Aufsehen. Beispielsweise verursacht seine Aussage, er sehe bestimmte Dokumente zum ersten Mal, Stille im Gerichtssaal. Außerdem stellt seine Verwendung der Formulierung “Ich erinnere mich nicht” ein Problem für die Rechtsprechung dar.
Geschichte des Dieselskandals
Der Dieselskandal, in dem Winterkorn eine zentrale Rolle spielt, hat vor mehr als 20 Jahren begonnen. Erste Anzeichen von Manipulationen der Abgaswerte kamen bereits 2007 ans Licht.
Auswirkungen des Skandals
Der Abgasskandal hat laut der Staatsanwaltschaft Braunschweig erheblichen finanziellen Schaden angerichtet – etwa 78 Milliarden Euro.
Weitere Verfahren und internationale Fahndung
Winterkorn ist ebenfalls in weiteren Verfahren wegen des mutmaßlichen Betrugs und der mutmaßlichen Falschaussage konfrontiert. Die US-Justiz hat sogar einen internationalen Haftbefehl gegen ihn erlassen.
Vorwürfe und Reaktionen
Die Richter in Braunschweig sehen einen “hinreichenden Tatverdacht” und eine “überwiegende Verurteilungswahrscheinlichkeit”. Winterkorn hat jedoch vorerst die Möglichkeit, sich der Konfrontation mit den Vorwürfen aufgrund von gesundheitlichen Gründen zu entziehen.
Es ist bemerkenswert, wie er sich bei der Konfrontation mit Aussagen von Ex-Kollegen verhält. Er neigt dazu, diese zu diskreditieren. Am Ende des zweiten Vernehmungstages zeigt er sich sogar kämpferisch und nicht gebrechlich. Die Reaktion von geschädigten Aktionären auf Winterkorns Zustand ist jedoch eher gering.