Die jährliche Untersuchung der Wohnmarktsituation durch die Capital-Redaktion zeigt eine Kontraktion des Wohnungs- und Hausmarktes in Deutschland.
Neubau von Wohnungen nimmt ab
Statt einer Zunahme im Neubau von Wohnungen, scheint es eher einen Rückgang zu geben. Im Februar dieses Jahres haben die Behörden nur den Bau von 18.200 Wohnungen genehmigt. Dies zeigt einen deutlichen Rückgang – fast 20 Prozent weniger als im Februar 2023 und 35 Prozent weniger als vor zwei Jahren.
Ursachen und Versprechen
Die Hauptursachen für diese Entwicklung sind steigende Baupreise und Zinssätze. Das Antrittsversprechen der Ampelkoalition, jährlich 400.000 neue Wohnungen zu bauen, scheint in weite Ferne gerückt. Im Jahr 2023 wurden tatsächlich nur etwa 240.000 Wohnungen gebaut und Schätzungen zufolge werden in den kommenden Jahren nur etwa 200.000 zusätzliche Wohnungen und Häuser pro Jahr gebaut werden.
Fehlender Wohnraum und erhöhter Bedarf
Nach Schätzungen fehlen je nach Quelle bereits zwischen 600.000 und 800.000 Wohnungen. Mit den 1,5 Millionen Menschen, die seit dem Einmarsch Russlands in die Ukraine nach Deutschland gezogen sind, erhöht sich der Druck auf den Wohnungsmarkt und den Bedarf an Wohnraum erheblich.
Politik und Marktsituation
Die Preisexplosion im Bau, hohe Inflation und steigende Zinssätze sind nicht direkt auf die Politik der Ampelkoalition zurückzuführen. Die Bauzinsen und Verkaufspreise sind gefallen, während die Baukosten teilweise wieder sinken. Dennoch muss der Staat für Mieter, für die der Kauf von Immobilien unerschwinglich ist, Maßnahmen ergreifen.
Zunehmende Mieten und Lösungsvorschläge
Die Nachfrage nach Wohnraum in großen Städten übersteigt das Angebot und die Mieten werden voraussichtlich weiter steigen. Als Lösungsvorschläge könnten einfachere Bauvorschriften, günstigere Rahmenbedingungen, weniger Auflagen und mehr Bauflächen helfen.
Die Zusammenarbeit mit privaten Investoren könnte eine echte Wende auf dem Immobilienmarkt bewirken.