Hasso Plattner, geborn am 21. Januar 1944, ist wohl eine der bekanntesten Persönlichkeiten in der Welt der Technologie. Er ist Mitbegründer von SAP, einem der weltweit führenden Softwareunternehmen.
Wer ist Hasso Plattner?
Plattner ist in Berlin-Grunewald und Konstanz aufgewachsen. Er hat Nachrichtentechnik an der Universität Karlsruhe studiert und begann seine Karriere bei IBM Deutschland im Jahr 1968. Zusammen mit Claus Wellenreuther, Hans-Werner Hector, Klaus Tschira und Dietmar Hopp gründete er 1972 das Softwareunternehmen SAP. Er hatte eine lange Amtszeit als Vorsitzender des Aufsichtsrats von SAP und hat ein geschätztes Vermögen von 10,2 Mrd. US-Dollar, was ihn laut Forbes zu einem der 300 reichsten Menschen der Welt macht.
Plattners Engagement als Mäzen ist ebenfalls bemerkenswert. Er finanzierte den Wiederaufbau des Palais Barberini in Potsdam.
Die Anfänge von SAP
SAP wurde im April 1972 mit dem Ziel gegründet, eine Software zur Echtzeit-Datenerfassung aller Geschäftsprozesse zu entwickeln. Der Name SAP steht für “Systeme, Anwendungen und Produkte in der Datenverarbeitung”. Das Unternehmen wuchs schnell zu einem globalen Konzern.
Die Entwicklung von SAP-Software
1979 übernahm Plattner die Verantwortung für den Technologiebereich von SAP. Unter seiner Leitung wurde die erste Finanzbuchhaltungssoftware “RF” entwickelt, die später als “SAP R/1” bezeichnet wurde. Große Unternehmen entschieden sich für das Produkt und im Jahr 1981 wurde die zweite Version “R/2” auf den Markt gebracht. Bis zum zehnjährigen Jubiläum des Unternehmens im Jahr 1982 hatte SAP bereits 250 Kunden, einen Umsatz von 24 Mio. DM und 100 Mitarbeiter.
SAP geht an die Börse
1988 wurde SAP zur Aktiengesellschaft. Es wurden 1,2 Millionen Aktien an den Börsen in Frankfurt und Stuttgart gelistet. Der Aktienwert von SAP stieg um mehr als 180.000 Prozent, was das Unternehmen zum wertvollsten DAX-Unternehmen und drittgrößten Softwarekonzern weltweit machte.
Partnerschaft mit Microsoft
1993 ging SAP eine strategische Partnerschaft mit Microsoft ein. Dies verbesserte die Verbindung der SAP-Programme mit den Windows-Systemen. Im selben Jahr überschritt der Umsatz von SAP eine Milliarde und das Unternehmen hatte 3600 Mitarbeiter in Walldorf.
Herausforderungen und Veränderungen
1999 erlebte SAP Quartalsverluste und einen Gewinneinbruch von 24 Prozent. Dies war auf teure Umstellung der Kunden auf neue Online-Lösungen und Neueinstellungen zurückzuführen. Ein Strategiewechsel führte jedoch langfristig zum Erfolg.
Plattner verlässt den Vorstand
2003 verließ Plattner den Vorstand von SAP und wurde Vorsitzender des Aufsichtsrats. Die Leitung des Unternehmens übernahm Henning Kagermann. Plattner zog sich aus dem Tagesgeschäft zurück.
2022 kündigte Plattner seinen Rücktritt aus dem Aufsichtsrat für 2024 an. Nach über 20 Jahren als aktiver Aufsichtsrat ist der Nachfolgeprozess noch unklar und wurde kritisiert.